Wer an der DHBW Mosbach Onlinemedien studiert, wird im Laufe des Studiums den Begriff „Eye-Tracking“ bzw. Blickbewegungsmessung öfter hören und auch lernen, was sich dahinter verbirgt.

Trocken gesagt, ist die Blickbewegungsmessung eine analytische Methode der Usability-Evaluation. Um eine Definition zu wagen:

Bei der Blickbewegungsmessung wird, wie der Name bereits erahnen lässt, die Blickbewegung der Probanden verfolgt und gemessen. Der englische Begriff Eye-Tracking ist für diese Methode, die auch verstärkt im Marketingbereich zum Einsatz kommt, populärer. Bei der objektiven Messung werden die Augen des Probanden analysiert, sodass auch unbewusste Blicke bzw. Sakkaden [Sakkaden sind Sprünge zwischen zwei Fixationen] gemessen und analysiert werden können.
Neben der Augenbewegung, wird auch die Fixationsdauer [wie lange das Auge einen Punkt fixiert] gemessen. Es lassen sich durch die Daten die Anordnung von visuellen Elementen und deren Gestaltung bewerten.

Umgangssprachlich gibt es also Geräte, die wissen, wo du hinschaust. Der Titel des Artikels greift eine verbreitete Annahme auf. Da wir kein Geschlecht benachteiligen wollen gibt es also ein Stereotyp für jedes Geschlecht:

  1. Männer sind pervers.
  2. Frauen stehen auf Schmuck.
Das erste Vorurteil könnte man mit dem (eben gewonnenen) Wissen über Blickbewegungsmessungen beweisen. Oder eben nicht.

Ein Whitepaper von Miratech hat genau diese Annahme untersucht und konnte nicht nur die erste These, sondern auch die zweite untermauern:

  • Männer schauen tendenziell länger auf den Ausschnitt als die Frauen.
  • Frauen schauen dafür tendenziell länger auf den Ring an der Hand der Frau.

Es ist übrigens ein Irrglaube, Männer würden zuerst auf die Brüste schauen. Es ist natürlich und bei Männern und Frauen identisch: Der erste Blick geht in Richtung Gesicht. Bei der Untersuchung wurde herausgefunden, dass dabei der Blick der Männer sich mehr auf die Lippen konzentrierten und die Frauen mehr auf die Augen.

Ich möchte hier noch einmal betonen: Bei der Blickbewegungsmessung werden nicht nur bewusste Blicke aufgezeichnet.

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